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25./26. Januar 2017

Aus der Pieterlen Post 4/2013

Presse

Hauptkommissar Heiri Weber
ermittelt wieder

 

Aarberg. Beim Abriss der Post Aarberg wird die Leiche einer Frau entdeckt: Andres Muhmenthaler legt seinen dritten Krimi vor.

 

«Nach dem Abbruch der Post in Aarberg machte das Bauunternehmen während der Aushubarbeiten einen grausigen Fund. Ein Baggerfahrer stiess beim Abtransport von Erde auf menschliche Überreste. Das rechtsmedizinische Institut Bern geht in einer ersten Analyse von einem Tötungsdelikt aus, das an einer Frau mittleren Alters verübt worden ist. Die Leiche muss vor Jahrzehnten beim Bau der Post in der Baugrube abgelegt worden sein.»

So ähnlich könnte der Text im «Bieler Tagblatt» lauten, wenn diese Geschichte wahr wäre. Doch dieser Leichenfund ist nur ein Puzzlestück im jüngsten Aarberger Krimi von Andres Muhmenthaler. Der 59-jährige Musiklehrer aus Lobsigen lässt zum dritten Mal den pensionierten Hauptkommissar Heiri Weber ermitteln.

 

Alltag fliesst in Romane ein

Im Roman «Der Schatten des Herodes » wird ein Stück Gräuel des Nationalsozialismus im Zuckerstädtchen Aarberg aufgearbeitet. «Beim Schreiben verarbeite ich Themen, die mich beschäftigen», erklärt Muhmenthaler. Geschichten aus seinem Alltag fliessen in seine Romane ein. Denn tatsächlich soll demnächst das Postgebäude in Aarberg abgerissen werden und einem Neubau weichen. Aber auch Themen und Gedanken, die kein anderes Ventil mehr finden, kommen in seinen Geschichten vor, wie etwa der Holocaust. «Ich kann keine Bücher mehr darüber lesen und keine TV-Dokumentationen mehr darüber sehen – viel zu sehr beschäftigt mich die Frage, wie wir Menschen so viel Böses in uns tragen können», sagt der bekennende Humanist.

Bieler Tagblatt vom 30. November 2017

Aktuelles Thema Raubkunst

So führen die Ermittlungen rund um einen verzwickten Mordfall und eine mögliche Selbsttötung zu Herodes, dem «braunen Ueli». Dieser soll mit Raubkunst aus dem Dritten Reich sein unerklärliches Vermögen gemacht haben. Tante Frieda aus dem Altersheim, aber auch Sokrates aus der psychiatrischen Klinik führen die Ermittler mit ihren Aussagen auf die dramatischen Spuren eines alten Verbrechens.

«Es mag schon sein, dass meine Persönlichkeit in den verschiedenen Figuren meiner Geschichten verborgen liegt – aber es ist nicht gewollt», sagt Muhmenthaler nachdenklich. Jeder Gedanke und jedes Wort seiner Protagonisten entstünden ja in seinem Gehirn, also trügen sie wohl alle ein Stück von ihm in sich. Am meisten aber identifiziert sich der Autor mit Hauptkommissar Weber, der manchmal mit der Welt, selten auch mit sich selbst hadert.

 

Auch Hoffnung

Doch der Leser findet auch Hoffnung. So verbindet den pensionierten Kriminalisten eine tiefe Freundschaft mit seiner Nachfolgerin Laura Sollberger. Weber ist glücklich verheiratet mit Rita, die ihm immer in allen Lebenslagen treu zur Seite steht. Der Roman zeigt, dass die Suche nach Gerechtigkeit manchmal ausufert und selbst zur Ungerechtigkeit wird.

Renato Anneler

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